Aquarell ganz einfach: Was du WIRKLICH brauchst

Aquarell ganz einfach: Was du WIRKLICH brauchst

Wer kennt es nicht, die ewig langen Listen, was du unbedingt brauchst, um mit deinem neuen Hobby Aquarell anzufangen. Diesmal nicht. Hier ist eine ganz kurze Liste, denn Kreieren ist besser als Kaufen.

Kapitel

Ich gestehe es… ich habe viel zu viel und ich weiß, dass ich das Meiste davon gar nicht brauche, um zu malen. Für diejenigen, die gerade mit Aquarell anfangen, können allzu lange Listen jedoch hinderlich sein. Gerade zu Beginn wirkt es alles überwältigend und wenn man nichts richtig einordnen kann, wird es nur verwirrend. Zudem hindert es wirklich, sich auf das Medium Aquarell einzulassen, es zu erfahren und einfach zu malen. Daher habe ich hier eine ganz kurze Liste für dich, wenn du noch nichts hast und einfach mal Aquarell ausprobieren möchtest.

Loses Aquarellbild mit einem Rotkehlchen auf einem Ast.

Das süße Rotkehlchen habe ich mit einem der Anfängersets gemalt. Wie du siehst, erhältst du mit einem guten Set auch innerhalb der Studienqualität gute Ergebnisse.

Kreieren ist besser als Kaufen

Wir sind alle schon so getrimmt, dass wir kaufen, kaufen, kaufen sollen. Ein neues Hobby? Gleich gibt es eine lange Liste, was wir vielleicht irgendwann Mal in einem ganz spezifischen Augenblick eventuell bräuchten. Und das ganz zu Anfang. Mich macht das einfach nur müde.

Mit den Jahren habe ich so viel gemalt und meine Sammlung ist wirklich nicht klein… (einen Teil davon siehst du in der Aquarelldatenbank sunandcolors.com) Aber brauche ich das wirklich? Bei jedem Bild? Und vor allem zu Beginn? Nein.

Die Motivation für diesen Beitrag gab mit ein Reddit-Post, wo jemand eine Liste mit mehr als 20 Sachen gepostet hatte und fragte, ob das alles ist, was man braucht, bevor man anfangen kann. Irgendwie war es traurig. Dass durch Social Media so ein Druck aufgebaut wird und Anfänger schon vor dem Start Unsicherheiten haben. Zudem werden unrealistische Erwartungen geschaffen, wie erste Bilder und der Anfang überhaupt aussieht.

Kreativität braucht das nicht alles. Die Basics reichen vollkommen!

Hier findest du auch ein Video (Englisch), wo ich das Material ein wenig erkläre.

Der Vorteil des Malens

Der große Vorteil, wenn du zuerst malst, mit den einfachsten Basics, ist, dass du

  1. dich ganz auf das neue Medium einlassen kannst und
  2. die anderen Tools und Materialien ganz nach deinem individuellen Bedarf und Geschmack kaufen kannst.

So landet nichts in einer vergessenen Schublade, sondern wird genutzt. Weil du dann einschätzen kannst, was dich weiterbringt.

Außerdem musst du dann nicht auf Lieferungen warten und hast einfach Spaß. Und seien wir mal ehrlich… wir brauchen alle etwas mehr Freude im Leben.

Die Liste der Basics

Hier ist also die kurze lange Liste der Basics. Obwohl ich hier Alternativen nenne, brauchst du wirklich nur ein Set Farben, ein paar Pinsel und Papier. Der Rest ist nur Flavor.

Ich stelle hier meine Favoriten vor, die für Anfänger geeignet sind. Wenn du dir bessere Qualität leisten kannst, go for it. Wenn du irgendwo anders bessere Preise* findest, ebenso!

Denke dran: Es gibt kein perfekt, nur ein perfekt für dich!

Aquarellfarben

Ein kleines Aquarellset

Eins meiner kleinen Aquarellsets - mit weißer Gouache in einem der Näpfchen.

Die Farbsets, die ich empfehle, sind für Anfänger und Studienqualität. Wenn dein Budget es zulässt, kannst du gerne zu den professionellen Farben greifen. Welcher Hersteller? Es gibt so viele gute! Und da kannst du gerne ebenso ein kleines Set wählen, mit dem du einfach beginnen kannst.

In Studienqualität empfehle ich diese Aquarellsets:

Bei der Wahl deines Sets ist es wichtig, dass du zwei verschiedene Gelb-, Rot- und Blautöne hast, jeweils einen warmen und einen kühlen. Die anderen Farben sind Bonus, ich bevorzuge ein paar Brauntöne, damit sich das Mischen einfacher gestaltet. Mehr brauchst du wirklich nicht!

Aquarellpinsel

eine Auswahl Aquarellpinsel

Alle Pinsel, die du brauchst. Die Französischen Verwaschpinsel sind meine Favoriten und immer im Einsatz.

Dazu noch ein paar weitere Größen einfacher Rundpinsel für Details. Da habe ich keine genaue Empfehlung für dich, habe aber mit den Pinseln dieser Hersteller gute Erfahrungen gemacht und nutze sie oft. Die Größen 1, 4 und 6 wären praktisch für den Anfang!

Ich empfehle hier bewusst, Pinsel mit Synthetikhaar. Diese haben in den letzten Jahren an Qualität gewonnen und können in der Handhabung mit Pinseln aus Echthaar durchaus mithalten, jedoch ohne Tierleid zu erzeugen.

Mit diesen wenigen Pinseln bist du aber schon gut dabei und kannst quasi alles malen, was du willst.

Aquarellpapier

Bevor du Papier kaufst, solltest du immer in Kunstläden in der Nähe nachsehen, welches Papier überhaupt verfügbar ist. Da du so unter Umständen bessere Preise erhältst. Zudem könnte dieser Artikel darüber, wie du das richtige Papier für dich wählst, hilfreich für dich sein.

Tip: Kaufe immer das Papier mit dem höchsten Anteil an Baumwolle oder Hadern, das du dir leisten kannst.

Aquarellpapier aus Baumwolle verhält sich beim Malen einfach besser. Es kann mit Feuchtigkeit besser umgehen und das Malerlebnis ist einfach mit mehr Spaß verbunden. Das kommt natürlich mit einem Preis: Baumwolle ist teuer. Es gibt aber auch Papiere aus Zellulose oder einer Mischung aus beidem, die günstiger sind, sich aber auch anders verhalten.

Meine persönlichen Favoriten sind diese hier, bitte wähle das Papier in “matt” (cold pressed):

Snow leopard watercolor painting

An diesem Bild sieht man besonders gut, wie das Papier das fertige Bild beeinflusst. Die Textur zeigt sich deutlich.

Kleine Helfer

Neben den Basics sind hier ein paar kleine Helfer, auf die du ganz zu Beginn sogar noch verzichten kannst oder sie bereits besitzt.

* Wenn möglich wurden Affiliate Links zu Amazon benutzt. Bei Verwendung erhalte ich einen kleinen Betrag, der zur Unterstützung der Seite verwendet wird. Danke!

Strandlandschaft in Aquarell

Eine kleine Landschaft, für die ich ebenfalls nur wenig Material nutzte.

Mit wenig viel machen

Damit bist du schon bestens ausgestattet zu malen. Richtig zu malen, ganz ohne Abstriche. Denn meistens nutze ich für meine Bilder auch nicht viel mehr als das.

Der große Vorteil, gleich einzusteigen, ist, dass du nach einigen Versuchen, deine Skills verbessern kannst und dann deinen Stil und deine Vorlieben kennen lernst. Dann fallen dir auch Entscheidungen darüber, wie du dein Set erweitern kannst, viel einfacher. Ob es nun noch ein Marker, Aquarellstifte oder Fineliner sind, die du gerne mit dazunimmst. Es ist alles ein Extra.

Wenn man am Anfang aber viel kauft, ist die Gefahr groß, dass viel davon auch ungenutzt bleibt oder aufgrund fehlender Erfahrung zu Frustrationen führt. (Maskierflüssigkeit… ich meine damit Maskierflüssigkeit.) Dabei soll das Malen und Lernen doch einfach nur Spaß machen. Egal, was du malst und welchen Stil du verfolgst. Hauptsache, du hast Spaß dabei.

Fang also klein an und lege gleich los! Vielleicht findest du ja sogar unter meinen Tutorials eins, das dir zusagt. Bei Fragen und wenn du mit mir und der wunderbarsten Community reden willst, bist du natürlich bei mir auf Discord willkommen.

Wünsche dir viele schöne und kreative Stunden!

Lana